Schulprogramm

„Jeder kann über sich hinauswachsen und etwas erreichen,
wenn er es mit Hingabe und Leidenschaft tut.“

Nelson Mandela 2009

Wer wir sind
Die Nelson-Mandela-Gesamtschule Bergisch Gladbach wurde im Sommer 2013 im Schulzentrum am Ahornweg mit fünf Klassen der Stufe 5 gegründet. Sie wird in den Folgejahren als vierzügige Gesamtschule kontinuierlich aufgebaut. Der Name Nelson Mandela wurde in Erinnerung an den 2013 verstorbenen südafrikanischen Freiheitskämpfer von der Schulkonferenz für unsere Schule vorgeschlagen und im Frühjahr 2014 vom Rat der Stadt Bergisch Gladbach beschlossen. Wir sind seit 2016 als „Mitarbeitende Unesco-Projektschule“ und „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ anerkannt.

Unser Leitbild
Nelson Mandela ist für uns ein großes Vorbild. Er zeigt uns, wie menschliches Zusammenleben funktionieren kann: Wir brauchen Respekt vor anderen Menschen, damit wir ihnen auf Augenhöhe begegnen und Konflikte mit Intelligenz und ohne Gewalt lösen können. Wir brauchen Freundlichkeit und Toleranz, um mit anderen ins Gespräch zu kommen und von ihnen zu lernen. Wir brauchen Hilfsbereitschaft und Offenheit, denn zusammen geht vieles besser als allein. Wir brauchen Mut und Ausdauer, um unsere Ziele zu verfolgen, auch wenn manche Situationen ausweglos erscheinen. Wir brauchen Gelassenheit und Humor, damit unser Zusammenleben menschlich bleibt.

Für unsere Schule ergeben sich daraus folgende Grundsätze und Ziele:

  • Wir sind eine Schule für alle. Wir begreifen Vielfalt als Chance. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt bereichert uns und macht uns stark. Wir grenzen niemanden aus, auch wenn er eine andere Hautfarbe hat oder sich anders verhält. Dies gilt nicht nur für unsere Integrationsklassen, sondern für alle Klassen und Lerngruppen.
  • Wir behandeln uns gegenseitig mit Respekt. Wir hören einander zu. Wir akzeptieren andere Meinungen. Wir reden auf Augenhöhe miteinander. Wir gehen höflich und freundlich miteinander um. Wir lachen nicht übereinander, sondern miteinander.
  • Wir lösen Konflikte gewaltfrei. Streit kann auf intelligente Weise geschlichtet werden. Dazu braucht es manchmal Hilfe durch Streitschlichter. Auch sportlicher Kampf unter Anleitung und nach Regeln kann helfen, Aggressionen zu kontrollieren und in die richtigen Bahnen zu lenken.
  • Wir praktizieren Teamarbeit. Durch kooperative Lernformen üben wir Hilfsbereitschaft und Offenheit für das, was andere sagen und tun. Gemeinschaft macht stark. Wir stärken Individualität und Teamgeist und üben im Kleinen demokratische Strukturen ein.
  • Wir kümmern uns um unsere Schule, damit sie ein Ort wird, in dem sich alle wohlfühlen. Wir organisieren Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs und der Abfallbelastung. Wir denken dabei auch an die Zukunft und sorgen für eine ökologische und nachhaltige Gestaltung und Nutzung des Schulgebäudes und -geländes.
  • Wir kooperieren mit anderen Schulen in anderen Teilen der Welt. Wir lernen dadurch, über unseren „Tellerrand“ zu schauen und wahrzunehmen, wie Kinder in anderen Ländern leben und lernen. Wir lernen dadurch auch, dass wir nicht der Mittelpunkt des Universums sind.
Strukturen und Organisation an unserer Schule

Unterrichtszeiten und Ganztag
Die Nelson-Mandela-Gesamtschule ist eine Ganztagsschule. Der Unterricht beginnt um 8:00 Uhr. Ab 7:40 Uhr können die Schüler_innen sich in ihren Klassenzimmern aufhalten. Montags, mittwochs und donnerstags findet Nachmittagsunterricht statt. Dienstags und freitags endet der Unterricht in der Regel um 13:40 Uhr.

Der Unterricht findet in den meisten Fächern in 60-Minuten-Einheiten statt. Das entschleunigt den Schulalltag und ermöglicht neben einer höheren Methodenvielfalt auch das Einbinden von Übungsphasen in den Unterricht. In Sport, Arbeitslehre, AGs und Projekten gibt es auch 90-Minuten-Einheiten.

In der Mittagspause bietet die Mensa verschiedene Gerichte an. Zu Beginn des Schuljahrs erwerben die Kinder und Jugendlichen eine Chipkarte, mit der sie das ganze Schuljahr essen können. Die Buchung der verschiedenen Abos (tägliches Mittagessen oder nur an bestimmen Tagen) erfolgt über eine Internetseite. In der Vormittagspause bietet die Mensa kleine Snacks und Getränke an.

Abschlüsse
Wie an allen Gesamtschulen in NRW können an unserer Schule alle schulischen Abschlüsse erreicht werden: der Hauptschulabschluss, die Fachoberschulreife und das Abitur. Die Schüler_innen der Gesamtschule haben 13 Jahre Zeit, ihr Abitur zu machen. Bis zur Klasse 9 werden in der Regel alle Schüler_innen versetzt. Bei nicht ausreichenden Noten erhalten sie dabei in Förderkursen die Gelegenheit, ihre Defizite in einzelnen Fächern aufzuholen.

Fördern und Fordern
Die Nelson-Mandela-Gesamtschule ist eine Schule für alle Kinder. Hier können Schüler_innen mit unterschiedlichen Begabungen, Stärken und Schwächen miteinander arbeiten und voneinander lernen. Für den Fachunterricht bedeutet das, dass Aufgaben häufig auf unterschiedlichen Leistungsniveaus angeboten werden und verschiedene Lösungswege möglich sind.

Neben dem Fachunterricht finden Lernzeiten statt, in denen die Schüler_innen eigenverantwortlich an Aufgaben aus den Fächern arbeiten. Auch hier werden die Aufgaben in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angeboten.

Für Schüler_innen mit Sprachschwierigkeiten findet eine zusätzliche Deutschförderung in Kleingruppen statt. So erhalten alle Schüler_innen die Chance, ihre individuellen Lücken zu schließen, ihren Wortschatz zu erweitern und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Nachmittags finden freiwillige AGs statt, wie Schulband oder Sport. Darüber hinaus gibt es in der Mittagsfreizeit unterschiedliche Angebote für Schüler_innen wie Gesellschaftsspiele, Disko, offene Sporthalle, sowie Tanz-, Musik- und Kunstangebote.

Darüber hinaus gibt es in der Mittagsfreizeit unterschiedliche Angebote für die gesamte Schülerschaft, wie Gesellschaftsspiele, Disko oder offene Sporthalle.

Leistungsbewertung
Es gibt drei verschiedene Normen als Basis der Leistungsbewertung:

  • Sachnorm: Diese wird dargestellt durch das Curriculum mit den jeweils differenzierten Anforderungen des Faches.
  • Vergleichsnorm innerhalb der Lerngruppe: Dies Norm sollte besonders in den unteren Jahrgängen eine geringe Rolle spielen.
  • Individueller Lernfortschritt: Diese Norm ist wichtig, um den individuellen Lernprozess zu forcieren und spielt in den unteren Jahrgängen eine übergeordnete Rolle.
Bewertung von Klassenarbeiten und Sonstiger Mitarbeit:
Klassenarbeiten werden so gestellt, dass die Grundanforderung 55% der Aufgaben ausmachen. Diese 55% entsprechen der Note „noch befriedigend“ (3-). In den Hauptfächern hat die Sonstige Mitarbeit einen Anteil von mindestens 50% an der Gesamtnote. Teil der Sonstigen Mitarbeit sind nicht nur die individuell erbrachten Leistungen, sondern auch Leistungen in Partner- bzw. Gruppenarbeit. Über die prozentuale Gewichtung entscheiden die einzelnen Fachbereiche.

Wahlbereich
Im Jahrgang 6 wählen die Schüler_innen eins von vier Wahlpflichtfächern. Dieses neue Unterrichtsfach gehört zu den Hauptfächern und wird durchgehend bis zum Ende der Sekundarstufe I belegt. Bei der Wahl sollten Interesse und Leistungsvermögen berücksichtigt werden. Die Klassenlehrer_innen stehen für Beratung zur Verfügung.

Zur Wahl stehen folgende Fächer:

  • Naturwissenschaften (Biologie / Chemie / Physik)
  • Arbeitslehre (Technik / Wirtschaft / Hauswirtschaftslehre)
  • Darstellen und Gestalten
    Hier werden Körperausdruck und Bewegung trainiert, es wird Musik gemacht, getanzt, gemalt, fotografiert, es werden Masken gebaut, Kulissen entworfen, Texte verfasst. Im Rahmen einer Aufführung präsentieren alle Kurse jährlich die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Teams
Die Schule ist in kleine, überschaubare Einheiten gegliedert, die sogenannten Jahrgangsteams. Die Parallelklassen eines Jahrgangs bilden zusammen mit dem Lehrer_innenteam eine pädagogische Einheit. Sie sind räumlich so untergebracht, dass die Schüler_innen sich über die Klasse hinaus immer wieder in ihrer Jahrgangsstufe als Großgruppe erfahren können. Schüler_innen und Lehrer_innen haben dadurch einen gemeinsamen Bereich, der überschaubar ist und in dem Verantwortung getragen werden kann.

Um den Schüler_innen einen stabilen Beziehungsrahmen zu bieten, leiten bis einschließlich der Jahrgangsstufe 10 jeweils zwei Klassenlehrer_innen gemeinsam eine Klasse. Sie sind mit möglichst vielen Stunden in ihrer Klasse tätig. Die Klassenlehrer_innen einer Jahrgangsstufe arbeiten eng zusammen und decken, bis auf wenige Ausnahmen, den gesamten Unterricht innerhalb ihrer Jahrgangsstufe ab. Sie erarbeiten gemeinsam die fachlichen Schwerpunkte, konzipieren Vergleichsarbeiten, planen gemeinsame Aktivitäten und beraten sich in fachlichen wie pädagogischen Fragen.

Die Gliederung in kleinere, überschaubare Einheiten setzt sich in den Klassen mit den Tischgruppen fort. Innerhalb dieser Kleingruppen werden Maßnahmen der inneren Differenzierung und des sozialen Lernens miteinander verbunden, hier lernen Schüler_innen effektive Arbeitsformen und die Zusammenarbeit im Team.

Im Klassenrat haben die Schüler_innen die Gelegenheit, ihre Angelegenheiten zu klären, zunächst unter Anleitung der Klassenlehrer_innen, später möglichst selbständig. Hier werden Konflikte und organisatorische Fragen in einem strukturierten Rahmen bearbeitet und dabei Toleranz, Verantwortungsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit gefördert.

Die Klassensprecher_innen bilden das SV-Team und werden in ihrer Arbeit von zwei gewählten SV- Verbindungslehrer_innen unterstützt. Das SV- Team gibt allen Kindern und Jugendlichen eine Stimme und vertritt ihre Interessen innerhalb und außerhalb der Schule. Ebenfalls ist es ansprechbar für die Anliegen einzelner Schüler_innen und Interessensgruppen.